Der innere Kritiker: Wie du lernst, ihn zu erkennen und dich nicht länger kleinzumachen
Lesedauer: ca. 5 Minuten
Kennst du diese Stimme in deinem Kopf, die ständig urteilt, zweifelt oder dich kleinmacht? Die dir einflüstert, dass du nicht gut genug bist, dass du versagt hast oder dass du es sowieso nie schaffst? Diese innere Stimme ist nicht deine Wahrheit. Es ist dein innerer Kritiker – und du darfst lernen, ihn zu entlarven und dich Schritt für Schritt davon zu lösen.
Der innere Kritiker ist eine psychische Instanz in dir, die ständig bewertet, kontrolliert, kritisiert und verurteilt. Er ist entstanden durch frühere Erfahrungen – durch Erwartungen von außen, durch negative Glaubenssätze, durch ungelöste emotionale Wunden. Oft übernimmt er die Stimme von Eltern, Lehrer:innen oder anderen Autoritäten, die dir einst vermittelt haben: „So wie du bist, bist du nicht richtig.“
Was als Schutzmechanismus begann, wird später zur Bremse: Der innere Kritiker will dich davor bewahren, verletzt, abgelehnt oder nicht geliebt zu werden – doch dabei verhindert er, dass du dich frei und mutig entfalten kannst.
"Trau keiner Stimme in deinem Inneren, die nicht liebevoll zu dir spricht."
Rolf Merkle
Der innere Kritiker ist oft subtil, aber immer destruktiv. Typische Gedanken, an denen du ihn erkennst:
- „Das war nicht gut genug.“
- „Andere bekommen das besser hin.“
- „Du hättest mehr leisten müssen.“
- „Du bist zu emotional / zu empfindlich / zu laut / zu leise…“
- „Du darfst dich jetzt nicht ausruhen.“
- „Wer glaubst du eigentlich, wer du bist?“
➡️ Diese Gedanken lösen meist Selbstzweifel, Schuldgefühle, mentale Erschöpfung oder ein Gefühl von Daueranspannung aus. Du fühlst dich klein, unsicher und nicht verbunden mit dir selbst.
Warum ist der innere Kritiker oft lauter als deine wahre innere Stimme?
Dein innerer Kritiker ist laut – weil du ihn gut trainiert hast. Über Jahre hinweg wurde er gefüttert mit Bewertungen, Erlebnissen und unbewussten Regeln. Deine wahre innere Stimme dagegen ist oft leise, ruhig und liebevoll – aber nicht so präsent, weil sie bisher wenig Raum bekommen hat.
Viele Frauen berichten, dass sie sich selbst kaum noch spüren, weil der Lärm im Kopf so laut ist. Sie zweifeln an sich, fühlen sich leer oder wie im Autopilot – obwohl sie sich eigentlich ein erfülltes Leben in Verbindung mit sich selbst wünschen.
Den inneren Kritiker Stück für Stück zu entmachten
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Erste Schritte, um dich vom inneren Kritiker zu lösen
Erkenne die Stimme.
Werde dir bewusst, wann und wie sich der innere Kritiker meldet. Schreibe typische Gedanken mit. Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung.
Hinterfrage die Aussagen.
Ist das wirklich wahr? Würdest du so mit deiner besten Freundin sprechen? Was würde deine mitfühlende innere Stimme sagen?
Baue eine neue innere Haltung auf.
Übe dich in Selbstmitgefühl, sprich mit dir selbst freundlich. Entwickle stärkende, liebevolle Gedanken – auch wenn es ungewohnt ist.
Körperarbeit & Achtsamkeit.
Der innere Kritiker lebt im Kopf. Komme über den Körper (z. B. Yoga, Atemübungen, Meditation) wieder ins Spüren. Das beruhigt das Nervensystem und stärkt die Verbindung zu deiner inneren Wahrheit.
Suche Verbindung.
Du musst den Weg nicht allein gehen. Austausch mit anderen, Coaching oder Gruppenarbeit kann helfen, dich selbst mit liebevollen Augen zu sehen.
Kleine Übung zur Unterscheidung von innerem Kritiker & innerer Stimme
👉 Schließe für einen Moment die Augen. Denke an eine aktuelle Herausforderung.
Achte nun auf zwei verschiedene Stimmen in dir:
- Die erste, die sich meldet, wenn du an das Thema denkst – was sagt sie?
- Dann stelle dir vor, du wärst mit einer liebevollen Mentorin oder Freundin im Gespräch – was würde sie dir sagen?
💡 Schreibe beide Stimmen auf. Und wähle bewusst, welcher du folgen willst.
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Fazit: Du bist nicht deine Gedanken
Der innere Kritiker ist laut – aber nicht du. Du hast jederzeit die Möglichkeit, dich zu entscheiden: Höre ich auf die Stimme, die mich kleinmacht, oder auf die, die mich erinnert, wer ich wirklich bin?
Deine
Elena
